Foto © Fabio Klenk

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Ab sofort nehmen wir Bewerbungen für unseren Markt vom 6. bis 8. September 2024 an.
Alles wichtige zur Bewerbung findet Ihr hier: https://www.wikinger-spektakel.de/fuer_standbetreiber/

Wir freuen uns.

Wikingerspektakel in Schonungen zog erneut tausende von Frühmittelalterfans

Es war ein wirkliches Fest. Vielen Dank allen, die das mit uns gemeinsam möglich gemacht haben.
Wer es etwas ausführlicher will: hier unsere Pressemitteilung im Anschluss an das Wikingerspektakel 2023.
Wir freuen uns auf nächstes Jahr. Da kommen wir vom 6. bis 8. September zurück.

Bis dahin.
Viele Grüße
L19 GmbH
Ralf Hofmann

Zu Beginn des Aufbaus sah es gar nicht gut aus. Das Gelände am Albanpark, auf dem das Wikingerspektakel in Kürze beginnen sollte, war durch die starken Regenfälle im August so versumpft, dass eine Befahrung, geschweige denn ein Aufbau kaum möglich war.
Aber durch eine große Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten und ein wenig Wetterglück konnte alles dann doch wie geplant über die Bühne gehen. Für Tobias Molz, der mit seiner Schilderwerkstatt für das Lager den hinteren Teil des Geländes organisiert, und Ralf Hofmann, mit seiner Agentur L19 GmbH für die Gesamtveranstaltung verantwortlich, war es aber eine besondere Herausforderung.
Sowohl der Lager- als auch der Gastrobereich mussten quasi über Nacht neu geplant werden, weil absehbar war, dass Bereiche bis zum Veranstaltungsstart kaum nutzbar sein würden. Glück im Unglück: Hofmann hatten kurzfristig 14 laufende Meter an Ständen im Gastrobereich abgesagt. Das war einerseits ärgerlich, weil damit kulinarische Vielfalt verloren ging, aber anderseits wäre es nicht sicher gewesen, dass alle Stände auch hätten aufbauen können.
Dazu organisierten die beiden noch einen Schonunger Landwirt, der mit seinem Traktor beim Aufbau alle Fahrzeuge aufs Gelände zog und im Anschluss zu ihren Parkplätzen.
Die angereisten Wikinger nahmen es mit Humor. „Das ist doch unser Wetter“, meinten Lagerbewohner und ließen sich die Laune nicht verderben.
Zusätzlich wurden mit zig Kubikmeter Hackschnitzel, und mehreren hundert Metern Baustellenplatten und Kunstrasenteppich die schlimmsten Stellen überdeckt.
So konnten bereits am Freitag, dem traditionellen Schnuppertag bei freiem Eintritt und reduziertem Programm, trotz immer wieder einsetzender Regenschauer zahlreiche Gäste auf das Gelände kommen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Menschentrauben um Handwerksvorführungen

Pünktlich am Samstag zogen dann die Regenwolken ab, es wurde wärmer, die Sonne kämpfte sich durch und mit ihr kamen tausende Gäste auf das herrliche Gelände zwischen Main und Steinach.
Gerade am Samstag waren auffällig viele Gewandete zu Gast, die zum Teil hunderte Kilometer Anfahrt hinter sich hatten. Das zeige, so Tobias Molz, dass das Schonunger Spektakel inzwischen in der Szene einen sehr guten Ruf genieße. Dies wurde für ihn auch im Vorfeld schon deutlich, denn noch nie hatten sich so viele Lager und Sippen für die Veranstaltung angemeldet und mit ihren Zelten ein so beeindruckendes Wikingerdorf errichtet.
Molz, der viele Wikingermärkte kennt, freut sich auch immer über das interessierte Publikum in Schonungen. „Es haben sich richtige Menschentrauben um die Stände gebildet, wenn diese ihre alten Handwerke vorführten“, berichtet er erstaunt. So etwas kenne er von anderen Märkten eher nicht.

Ferienspaß der Gemeinde besuchte Kinderwikingerdorf

Im Kinderwikingerdorf belagerten vom Start an zahlreiche Kinder die Stände und beschäftigten sich zum Teil über Stunden mit Hörnerschleifen, Amulett basteln und Sägearbeiten. Bereits am Freitag war auch wieder der Ferienspaß der Gemeinde mit einem Dutzend Kinder zu Gast und nutze das Angebot.
Gute Umsätze erzielten auch die Marktstände im vorderen Bereich. Auch hier zeigte man sich begeistert über die vielen freundlichen Gäste. Mario Sadjadi, der seit vielen Jahren als Dattelschlepper eine Institution auf zahlreichen Märkten ist, war völlig angetan. „So nette Leute hier,“ und klar möchte er im nächsten Jahr wieder kommen.

Programmvielfalt kam an

Sehr gut angekommen bei den Gästen ist das erweiterte Programmangebot. Mit Tandaniel war erstmals ein Geschichtenweber dabei, der mitten im Publikum seine Märchen nicht einfach erzählte, sondern die Erzählstränge mit seinen Zuhörern immer weiter wob.
Auch das Duo Obscurum, gern gesehene Gäste, waren wieder dabei und unterhielten mit ihrer Mischung aus Musik und Anekdoten. Dazu begeisterten Gaukler Fritz Mack, alias Fridericus Rabarbarus, die Oberndorfer Barden und das Duo Feuerdorn mit ihren Auftritten die Besucherinnen und Besucher.

Wikingerboot als Magnet

Ein richtiger Magnet wurde, wie kaum anders zu erwarten, die Ulf Elfar, das Wikingerboot, das erstmals am Main anlandete. Auch hier zeigten sich die Schonunger Gäste unerschrocken und griffen beherzt nach den Rudern, um den Fluten des Maines zu trotzen.
Leider kam es am Sonntag in der Hauptbesuchszeit zu einer Kontrolle der Wasserschutzpolizei, die für rund eine Stunde das Fahren des Bootes nicht möglich machte. Aber auch hier zeigten sich die Gäste für die notwendige Überprüfung verständnisvoll und geduldig, schließlich gab es zahlreiche weitere Attraktionen auf dem Gelände.

Bürgermeister Rottmann zieht positives Fazit

Bürgermeister Stefan Rottmann, der am Wochenende mehrfach vorbeischaute, hatte am frühen Samstagnachmittag vor dem Rathaus eine Delegation der Wikinger empfangen und die Übernahme der Gemeinde durch sie für das Wochenende lachend akzeptiert.
Er freute sich über die erneut gelungene Veranstaltung und das große Publikumsinteresse weit über die Region hinaus. „Die Veranstaltung in den Ferien bietet gerade für die Daheimgebliebenen ein Highlight. Und für uns als Gemeinde ist das unterfrankenweit ein Alleinstellungsmerkmal, also bestes Marketing.“

Veranstalter plant schon für 2024

Ralf Hofmann zeigte sich zum Abschluss überglücklich, dass alles gut über die Bühne gegangen ist. Dass sei am Mittwoch vorher keineswegs so zu erwarten gewesen. Durch eine Kommunikationspanne hatte es am Samstag noch einen kurzen Aufreger gegeben, als der angekündigte Shuttlebus nicht gekommen ist. Aber auch das wurde bewältigt. Erst sprang die Schonunger und Marktsteinacher Feuerwehr ein, bis um kurz nach 15 Uhr ein Ersatzbus aufgetrieben war, der bis Sonntagabend die Gäste zwischen Parkplätzen und Festgelände hin- und herfuhr.
Hofmann dankte allen, die mit viel Einsatz und Improvisationstalent die Durchführung des Spektakels möglich gemacht hatten. Insbesondere der Schonunger Bauhof war immer ansprechbar und habe unterstützt, wo es nur ginge, so Hofmann.
Einen besonderen Dank sprach er auch den beiden Schonunger Vereinen FTS und RSV aus. Die Freien Turner stellen nicht nur ihre Infrastruktur zur Verfügung, sondern ergänzten mit ihrem Kaffee- und Kuchenstand seit Jahren das Gastronomieangebot. Die Ringer, die im Vorjahr erstmals mit einem Weinstand dabei waren, erweiterten nach der Absage eines wichtigen Essenstandes und sorgten an beiden Tagen mit ihrer Grillstation dafür, dass die Gäste nicht hungrig bleiben mussten.
Nachdem alle Teilnehmenden, egal ob Lager, Markt oder Gastronomie im kommenden Jahr wieder kommen möchten, steht einer Neuauflage in 2024 wohl nichts im Wege. Termin dann: 6. bis 8. September.

Völlig unerwartet ist vor einigen Wochen Rainer, einer unserer lieben Mutzis, verstorben.

Noch Anfang September waren wir so glücklich, uns nach fast drei Jahren Pause in Schonungen endlich wieder zu sehen. Das ist jetzt vorbei.
Seit wir das Wikingerspektakel veranstalten war Rainer mit seiner Frau Runa ein Teil davon. Mit ihrem Mutzbraten-Stand waren sie eine Institution, für uns, für alle anderen Marktakteure, aber vor allem für die Gäste. Sie waren viel mehr als nur ein Essensstand auf einem Markt.
Egal, welches Wetter, egal, ob intern mal was nicht so lief, egal ob viele Besucher da waren oder wenige – ihre Art, immer mit einem Lächeln und einem lockeren Spruch an den Lippen für alle da zu sein, zeigte, dass sie nicht nur machten, weil es ihr Beruf war, sondern weil es von Herzen kam. Und das haben alle gespürt.

Rainer war dabei, das darf man sicher sagen, ein manchmal nicht ganz einfacher Mensch, auch ein richtiger Sturkopf.
Aber, und das bleibt, es gab kein Wikingerspektakel an dessen Ende wir uns nicht umarmten, herzlich verabschiedeten und auf das Wiedersehen freuten.
Das wird nun nie mehr möglich sein.

Unfassbar für uns, für alle, die ihn kannten, und vor allem für seine Runa.
Unser tiefes Mitgefühl gilt ihr und seiner Familie, die von einem auf den anderen Tag ohne Rainer klarkommen müssen.
Wir hoffen, dass wir Runa, oder vielleicht Rainers Sohn, eines Tages wieder bei uns begrüßen dürfen.

Was uns jetzt bleibt?
Menschen wie Rainer leben weiter, in unserer Erinnerung, aber vor allem in unseren Herzen.
Wir werden Rainer nie vergessen. Wie könnten wir.

Vielen Dank für das schöne Foto an © Mac Menzies